Regionalpark Rosengarten
Die Initiative für die Gründung eines länderübergreifenden Regionalparks ging 2006 von den Gemeinden Neu Wulmstorf und Rosengarten aus. Zwischen den Kommunen des Hamburger Verflechtungsraumes bestehen seit jeher starke Verknüpfungen, die durch das absehbare Einwohner- und Siedlungswachstum im Hamburger Bezirk Harburg noch zunehmen werden.
Regionalpark Rosengarten
Die Initiative für die Gründung eines länderübergreifenden Regionalparks ging 2006 von den Gemeinden Neu Wulmstorf und Rosengarten aus. Zwischen den Kommunen des Hamburger Verflechtungsraumes bestehen seit jeher starke Verknüpfungen, die durch das absehbare Einwohner- und Siedlungswachstum im Hamburger Bezirk Harburg noch zunehmen werden.
Dabei stellen wirtschaftliche Verflechtungen, steigende Mobilität, die demografische Entwicklung sowie ein wachsendes Freizeit- und Naherholungsbedürfnis Hamburg und die Gemeinden im Umland vor Herausforderungen, die jeder zukünftig nicht mehr allein bewältigen können wird. Daher ist ein vernetztes interkommunales Handeln der Akteure über Verwaltungsgrenzen hinweg erforderlich. Der Notwendigkeit für eine Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit stimmten auch die Samtgemeinde Hollenstedt, die Stadt Buchholz i.d.N., der Landkreis Harburg sowie die Freie und Hansestadt Hamburg (Bezirk HH-Harburg) zu. Alle sechs genannten öffentlichen Träger waren sich einig, dass ein Landes- und Gemeindegrenzen übergreifender Regionalpark das geeignete Instrument sein wird, die Verbindung von Stadt und Umland zu stärken sowie eine abgestimmte regionale Entwicklung des Naherholungsangebots zu gewährleisten. Die Akteure verständigten sich auf die Gründung eines Trägervereins.
Instrumentarium Regionalpark
Die Grundlage für die weitere Arbeit und Ausrichtung des Regionalparks Rosengarten bildet das Entwicklungskonzept Regionalpark Rosengarten, mit dessen Erstellung das Planungsbüro Kontor21 und die Niedersächsische Landgesellschaft mbH (NLG) beauftragt wurden. Das Konzept sollte auch die Vorgaben erfüllen, die das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium an Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte (ILEK) stellt. So konnte das Konzept als Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln in der Förderperiode 2007 bis 2013 dienen.
Die waldreiche Hügellandschaft der Harburger Berge, die Heide- und Moorflächen sowie das Tal der Este bilden ein Mosaik aus verschiedensten Landschaftsformen auf relativ engem Raum, das über ein hohes Erholungspotenzial verfügt. Das Entwicklungskonzept Regionalpark Rosengarten setzt daher in seiner Ausrichtung den Schwerpunkt, den Regionalpark Rosengarten als Qualitätsregion für Naherholung im Großraum Hamburg zu etablieren. Die Leuchtturmfunktion wichtiger naherholungsrelevanter Einrichtungen mit überregionaler Bedeutung wie dem Wildpark Schwarze Berge und dem Freilichtmuseum am Kiekeberg soll dabei gestärkt werden. Zusätzlich werden Aktionsfelder definiert, mit deren Ausgestaltung der Regionalpark Rosengarten zukünftig noch besser für Naherholungssuchende aktiv erlebbar wird. Hierzu gehört der Ausbau von Regionalpark- Routen für Radfahrer, Wanderer, Reiter und Inlineskater, die Stärkung des Regionalpark-Erlebnisses durch Schaffung weiterer Angebote sowie die Durchführung von verschiedenen Regionalpark- Events mit unverwechselbarem Charakter.
Fokussierung auf Handlungsfelder
In 2013 wurde das Entwicklungskonzept für zwei weitere Jahre fortgeschrieben. Dies diente unter anderem dazu, weiterhin eine Förderung des Regionalmanagements aus ILE-Mitteln sicherzustellen. Das Regionalmanagement sollte in dem Zeitraum die Erstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes Regionalpark Rosengarten 2014-2020 sowie die Bewerbung um Fördermittel aus dem ILE-Förderprogramm für die Förderperiode 2014 bis 2020 begleiten. Für die Erstellung des ILEK wurde zunächst die Regionalparkarbeit in der Förderperiode 2008-2013 evaluiert, die aktuelle Ausgangslage aufgezeigt sowie eine SWOT-Analyse durchgeführt. Darauf aufbauend wurden Leitbild, Leitund Entwicklungsziele sowie strategische Leitlinien zur Erreichung der formulierten Ziele festgelegt. Als ein Ergebnis wurde die Zahl der Handlungsfelder auf fünf reduziert: Land(wirt)schaft, Demographie/Daseinsvorsorge, (Umwelt-)Bildung und Klimaschutz, Marketing und Kommunikation sowie Organisation und Kooperation. Das größte Gewicht hat dabei das Handlungsfeld Land(wirt)schaft, das mit seinem integrativen Charakter alle fünf Handlungsfelder verknüpft.
Regionalpark Rosengarten
- Größe 302 km²
- Mitglieder: Samtgemeinde Hollenstedt, Gemeinde Neu Wulmstorf, Gemeinde Rosengarten, Teile der Stadt Buchholz i.d.N. sowie des zur Freien und Hansestadt Hamburg gehörenden Bezirks Harburg. Hinzu kommen weitere Mitglieder (Vereine, Unternehmen, Stiftungen sowie natürliche Personen). Insgesamt hat der Verein rund 70 Mitglieder.
- Gründung: 2008
- Sven Hedicke, Christine Seiler / Regionalmanagement Kirchenstraße 12 21244 Buchholz i.d.N. Telefon: 04181 942 45 90 E-Mail: s.hedicke@regionalpark-rosengarten.de
Bilder und Eindrücke
Wo stehen wir und was brauchen wir?
Seit seiner Gründung 2008 wurden im Regionalpark Rosengarten zahlreiche Projekte unter Beteiligung des Vereins Regionalpark Rosengarten, der beteiligten Kommunen, des begleitenden Regionalmanagements entwickelt und von Vereinen, Projektträgern und Akteuren aus der Region umgesetzt, so unter a.nderem:
- Konzeption und Realisierung von Freizeit-Routen (rund 540 km Wander-, Radwander-, Mountainbike-, Reit- und Nordic-Walking Routen inkl. Beschilderung, Möblierung sowie Kataster und jährlichem Qualitätsmanagement)
- Einrichtung des Regionalpark- Shuttles, eines saisonalen und kostenfreien Freizeitbusses mit Fahrradanhänger
- Regionalpark-Schatzsuche – Ausarbeitung von vier GPS-gestützten Themenrouten mit Bezug zu Geschichte, Natur und Kultur
- Umfangreiche Marketingaktivitäten wie u.a. Entwicklung einer Website mit regelmäßigen Newslettern, thematisches und touristisches Informationsmaterial zu unterschiedlichen Angeboten, Freizeitkarte mit Tourenführer, Teilnahme an Messen/Veranstaltungen/Festen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Durchführung von Fotobewerben, Schaffung eines RP Corporate Design
- Konzipierung von drei thematischen Regionalpark-Entdeckerrouten mit Integration in eine App
- Aufbau von und Teilnahme an Netzwerken in und über den Regionalpark hinaus z. B. LEADER und ILE-Gruppen, Metropolregion Hamburg, Lüneburger Heide GmbH, touristische Leistungsträger
- Ausbildung von Gästeführern
- Analyse und Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit der touristischen Infrastruktur
- Beratung von Projektträgern und Unterstützung bei der Fördermittelakquise sowie Antragstellung (ILE-Projekt sowie weitere Fördertöpfe von Land, Bund und EU)
Mit seinem im Laufe der Jahre weiter entwickelten und präzisierten Leitbild gibt der Regionalpark Rosengarten die Richtung seiner zukünftigen Entwicklung vor, die führende Naherholungsregion im Großraum Hamburg zu werden. Innerhalb der Region hat sich die interkommunale Zusammenarbeit verbessert und der Austausch zwischen den beteiligten Partnern – insbesondere der Kommunen – intensiviert. Bei fast allen Projekten waren die beteiligten Regionalpark-Kommunen eingebunden und konnten sich aktiv in die Projektentwicklung und -umsetzung einbringen. Die entstandenen Netzwerke sind auch weiterhin aktiv.
Stärkung der Regionalen Bekanntheit
In den nächsten Jahren wird sich der Regionalpark Rosengarten veränderten Aufgaben und Herausforderungen stellen Der Wildpark Schwarze Berge ist 50 Hektar groß Übersichtskarte: Seite 74 müssen, insbesondere auch dem Siedlungswachstum in seinem Umfeld. Dies bietet die Chance, auf neue und steigende Bedarfe einer zunehmenden Bevölkerung im Einzugsgebiet mit neuen Naherholungsangeboten zu reagieren. Dabei ist eine engere Zusammenarbeit mit dem Bezirk Harburg der Freien und Hansestadt Hamburg von Vorteil, damit seine BewohnerInnen in Zukunft noch stärker von den Angeboten des Regionalparks profitieren können.
Auch aus diesem Grunde müssen der Bekanntheitsgrad und das lokale Naherholungsangebot des Regionalparks gesteigert werden. Hierzu bedarf es einer noch intensiveren Zusammenarbeit vorrangig mit den touristischen Marketingorganisationen Hamburg Tourismus GmbH und Lüneburger Heide GmbH sowie der Metropolregion Hamburg.
Sinnvoll erscheint auch eine Änderung des Namens, um die Lage zwischen Nordheide und Harburger Bergen deutlicher ins Bewusstsein zu rücken. In diesem Zusammenhang kann ein Netzwerk wie KORG als Konferenz der deutschen Regionalparks und Grünen Ringe einen wichtigen Beitrag leisten und die Arbeit aller Partner unterstützen. Der gegenseitige Austausch über die Arbeit der Regionalparks und Grünen Ringe in Bezug auf Projekte, Fördermittelakquise sowie Erfahrungen in allen Bereichen kann jedem Mitglied wertvolle Informationen und Anregungen liefern.