Grüner Ring Region Bremen
Vom Radweg zum Netzwerk
Der Grüne Ring Region Bremen ist bei der Gründung ein Gemeinschaftsprojekt des Kommunalverbunds Niedersachsen/Bremen, der Freien Hansestadt Bremen und 24 niedersächsischen Städten, Gemeinden und Samtgemeinden sowie sechs niedersächsischen Landkreisen. Mit dem Grünen Ring wurde die Region Bremen erstmals als ein Naherholungs- und Landschaftsraum dargestellt: In der Mitte liegt die Freie Hansestadt Bremen. Um Bremen reihen sich attraktive Landschaften wie Bremer Schweiz, Teufelsmoor, Wesertal, Wildeshauser Geest und Wesermarsch. Lebendige Orte in über 20 niedersächsischen Städten und Gemeinden und die abwechslungsreiche norddeutsche Landschaft machen die Region zu einem beliebten Ziel für zahlreiche Unternehmungen.
Radwegenetz als erster Meilenstein
Die Projektidee des Grünen Rings hat die Stadt Bremen 1997 in den Kommunalverbund eingebracht. Sie wurde von den niedersächsischen Kommunen breit unterstützt. Der Grüne Ring sollte damals die Landschaftsräume und die Kommunen in und um Bremen grenzüberschreitend darstellen, um gemeinsam Naherholung und Tourismus zu stärken sowie in der Region Landschaft und Natur zu erhalten und zu gestalten. Es gab ferner den Vorschlag, im Grünen Ring Gebiete mit besonderer Bedeutung für Landschaft und Natur herauszustellen und zu entwickeln.
Zum damaligen Zeitpunkt – noch vor INTRA (Interkommunales Raumstrukturkonzept Region Bremen, 2005, dem ersten Leitbild) – wurden Rahmenplanungen zur Landschaftsentwicklung von den beteiligten Kommunen als zu konfliktreich für die regionale Zusammenarbeit bewertet. Die Kommunen vereinbarten daher, zunächst in einem ersten Schritt ein gemeinsames Radwegenetz Grüner Ring und Informationsmaterialien zu schaffen und den Projektschwerpunkt auf den Bereich Naherholung und Tourismus zu legen. Der Grüne Ring Region Bremen wurde 2003 eröffnet.
Das Radwegenetz des Grünen Rings in Form von drei Ringen mit Querverbindungen steht auch symbolisch für die stärkere Vernetzung in der Region Bremen. Die Wege wurden einheitlich beschildert, Informationstafeln zur Landschaft und zu Sehenswürdigkeiten in den Gemeinden und Städten aufgestellt, eine Karte mit einem Begleitheft veröffentlicht, ein Informationsblatt gestaltet und eine Internetseite realisiert.
Vernetzung der Akteure
Mit dem Grünen Ring ist es seinerzeit gelungen, eine gute Grundlage für eine Vernetzung der Naherholungsangebote in der Region Bremen zu schaffen. Die Zwischenbilanz macht aber auch deutlich, dass im Hinblick auf die Qualitätssicherung Handlungsbedarf besteht.
Die Zusammenarbeit der Kommunen ist durch unterschiedliche Projekte im Kommunalverbund in den vergangenen Jahren weiter verstetigt worden. Es gibt Aufgaben und Projekte, die vorrangig Politik und Verwaltung als Zielgruppe adressieren. Der Grüne Ring richtet sich wie auch das „GartenKultur-Musikfestival“ stärker an die allgemeine Öffentlichkeit, die Bevölkerung und Gäste der Region. Vor diesem Hintergrund wird künftig die Zusammenarbeit im Projekt Grüner Ring verbessert.
Eine Überarbeitung des Grünen Rings steht für die Zukunft an, um weitere interessierte Städte und Gemeinden im Kommunalverbund zu beteiligen und die Wege noch benutzerfreundlicher zu gestalten. Im Laufe des Jahres 2018 wurden Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Projekts mit den Projektbeteiligten erarbeitet. Ferner wird die Zusammenarbeit intensiviert, um im Rahmen einer Landschafts- und Naherholungsstrategie künftige Schwerpunktthemen des Grünen Rings zu bestimmen und ein breiteres Akteursnetz aufzubauen. Dieser Entwicklungsschritt ist mit dem Beschluss der Landschafts- und Naherholungsstrategie im Dezember 2017 auch formal eingeleitet worden. Folgende Ziele und Erwartungen wurden zu Projektbeginn formuliert:
Grüner Ring Region Bremen
- Länge 800 km
- Beteiligte: Beteiligte: Achim, Bassum, Berne, Bremen, Delmenhorst, Ganderkesee, Grasberg, Hagen, Hambergen, Harpstedt, Hude, Langwedel, Lemwerder, Lilienthal, Osterholz-Scharmbeck, Ottersberg, Oyten, Ritterhude, Schwanewede, Stuhr, Syke, Thedinghausen, Weyhe, Worpswede (Städte und Gemeinden) Cuxhaven, Diepholz, Oldenburg, Osterholz, Verden, Wesermarsch (Landkreise)
- Gründung: 2003
- Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen e.V. Geschäftsstelle / Benjamin Möller Delmegarten 9 27749 Delmenhorst Telefon: 04221-9812421 E-Mail: moeller@kommunalverbund.de
Bilder und Eindrücke

Die Weser verläuft als blaues Band durch Stadt-, Kultur- und Naturlandschaften | © Susanne Krebser

Grüne Kulisse auf dem GartenKultur-Musikfestival im Künstlerdorf Worpswede | © Uwe Reuter, Thor Vandersee
1. Regionale Zusammenarbeit:
Gemeinsame Projekte im Kommunalverbund wie der Grüne Ring sollen das Miteinander und eine vertrauensvolle partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe in der Region fördern.
2. Stärkung von Bewusstsein und Identität für die RegionRegionale Zusammenarbeit:
Der Grüne Ring soll die Kommunen und Teilräume gemeinsam darstellen, die engen regionalen Verflechtungen aufzeigen und das Raumbewusstsein für die Region Bremen stärken. Durch Radrouten soll die Region räumlich erlebbar gemacht werden. Die Qualitäten der Region sollen herausgestellt und so die regionale Identität gefördert werden.
3. Förderung der Naherholung und Öffentlichkeitsarbeit
Die Naherholungsangebote in der Region sollen vernetzt werden. Der Grüne Ring soll die Qualitäten, Angebote und Informationen in Bremen mit denen der Nachbarkommunen gesamtregional verknüpfen und für Einwohner, Gäste und Touristen darstellen. Der Grüne Ring soll zur Profilierung und Wahrnehmung der Region nach innen und außen beitragen.
4. Fahrradtourismus weiter vorantreiben
Die Region Bremen bietet gute Voraussetzungen für den Fahrradtourismus: interessante Landschaften, die Weser, die historische Innenstadt Bremens, vielfältige kulturelle Angebote, Anbindungen an überregionale Radfernwege. Der Grüne Ring soll einen Beitrag zur Schaffung einer zielgruppenspezifischen Öffentlichkeitsarbeit leisten.
5. Stärkung des ländlichen Raums
Die regionalen Radrouten verbinden städtische mit ländlichen Räumen. Der Grüne Ring soll im ländlichen Raum einen Beitrag zur Entwicklung spezifischer Angebote für Touristen sowie der Vermarktung regionaler Produkte leisten.
6. Ausbau Infrastruktur
Die Infrastruktur des Grünen Rings soll einen touristisch angemessenen Standard aufweisen. Neben der Grundinfrastruktur wie einem ausgeschilderten Wegenetz zählen dazu Serviceangebote speziell für den Radtourismus: zum Beispiel Gastronomie-/ Beherbergungsangebote, Rast-, Grill- und Spielplätze, Schutzhütten sowie Abstellmöglichkeiten, Fahrradverleih und Reparatur.*
Landschafts- und Naherholungsstrategie
Im Dezember 2017 beschloss die Mitgliederversammlung des Kommunalverbunds die Umsetzung der Landschafts- und Naherholungsstrategie für den Grünen Ring Region Bremen. Diese entstand in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Kommunalverbunds und soll der Weiterentwicklung des Grünen Rings dienen.
Dieses Vorhaben ist im Vorwort der Strategie zusammengefasst: „Mit dem vorliegenden Strategieentwurf für Landschaft und Naherholung legen wir der Mitgliederversammlung einen Vorschlag für die Weiterentwicklung des Grünen Rings Region Bremen vor. 2003 wurden die ersten Radrouten des Grünen Rings zur Verbindung von Stadt und Region ins Leben gerufen. Auf fast 900 Kilometern Wegen können seitdem die vielfältigen Landschaftstypen auf dem Rad erlebt werden: Marsch, Moor und Geest, Stadtrandweg und Weg am Wasser präsentieren die Schönheiten der Region. 2005 haben wir in freiwilliger Zusammenarbeit das erste Leitbild für die Region erstellt und dabei erste Vorstellungen für eine grenzüberschreitende Freiraumentwicklung verabschiedet – die Grünzäsuren im interkommunalen Raumstrukturkonzept INTRA.“
Netzwerke nutzen
„2017 wollen wir mit dem Beschluss über die Landschafts- und Naherholungsstrategie die Weichen für die nächste Entwicklungsphase des Grünen Rings Region Bremen stellen: in Richtung eines flächenbezogenen Ansatzes für Landschaft, Naherholung und Freiraum in Zusammenarbeit mit zuständigen Planungsträgern und mit anderen interessierten und engagierten Akteuren. Wir wollen unsere grüne Region präsentieren und Andere dafür begeistern. Und wir wollen die Grüne Infrastruktur unserer Region schützen, pflegen und weiterentwickeln und als Kommunalverbund dazu einen Beitrag leisten.“
Dieser nächste Entwicklungsschritt, nämlich die Umsetzung der Strategie, befindet sich derzeit im Aufbau. Durch die jahrelange Zusammenarbeit besteht eine gute Basis, regionale Kooperation wird von vielen Akteuren aktiv betrieben und unterstützt.
Eine Herausforderung stellt der Umfang des Projekts in Kombination mit den begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen dar. Die Komplexität des Projekts und die Vielzahl der Akteure mit zum Teil unklaren Zuständigkeiten erfordern eine umfangreiche Koordination. Umso wichtiger ist es, vorhandene Strukturen und Netzwerke, wie auch das KORG-Netzwerk, zu nutzen und von den Erfahrungen in anderen Regionen zu lernen und relevante Kontakte zu knüpfen.
So blickt der Kommunalverbund einer schrittweisen Umsetzung der Landschafts- und Naherholungsstrategie positiv entgegen. Wenn es gelingt, die regionale Kooperation für den Grünen Ring (wieder) zu intensivieren und im Rahmen konkreter Projekte den Grünen Ring als Marke zu etablieren, kann dies einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Lebens- und Freizeitqualität in der Region leisten. Auch der Wirtschaftsstandort Region Bremen kann im Wettbewerb davon profitieren.
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