Grüner Ring Region Bremen
Das Landschaftsbild in und um Bremen herum ist vielfältig und abwechslungsreich. Das 2021 neu konzipierte Radwegenetz des Grünen Rings lädt Naherholungssuchende sowie Fernreisende dazu ein, die unterschiedlichen Landschafts- und Siedlungsstrukturen mit dem Fahrrad zu erkunden. Attraktive naturräumliche und kulturhistorische Orte machen auch die Rastpausen zum besonderen Erlebnis.
Gemeinsam neue Wege erschließen
Der Grüne Ring Region Bremen ist ein Projekt des Kommunalverbunds Niedersachsen/Bremen e.V., der als Zusammenschluss aus 28 Kommunen in der Region Bremen mit dem „Grundsatzbeschluss zur kooperativen Regionalentwicklung“ über ein gemeinsames Leitbild verfügt. Mit dem Grünen Ring wurde die Region erstmals 2003 als ein Naherholungs- und Landschaftsraum dargestellt.
In der Mitte liegt die Freie Hansestadt Bremen mit ihrem spannenden Kontrast aus urbaner, grüner und blauer Landschaft. Um Bremen herum und im niedersächsischen Verbundraum reihen sich attraktive Naturräume wie die Bremer Schweiz, das Teufelsmoor, die Wildeshauser Geest, die Wesermarsch und die Weserniederung aneinander. Lebendige Orte in den niedersächsischen Städten und Gemeinden und die abwechslungsreiche norddeutsche Landschaft machen die Region zu einem beliebten Ziel für zahlreiche Unternehmungen mit dem Rad. Mit den 2021 neu konzipierten Routen lässt sich diese Vielfalt auf individuell zusammenstellbaren Touren erkunden.
Radwegenetz als erster Meilenstein
Die Projektidee zum Grünen Ring entstand bereits 1997, sechs Jahre nach Gründung des Kommunalverbunds: Die Stadt Bremen und ihre niedersächsischen Nachbarn im Kommunalverbund sahen darin eine Möglichkeit, sich als Region gemeinsam zu präsentieren. Dabei waren die Hauptziele die grenzüberschreitende Darstellung der Landschaftsräume und der Kommunen, die gemeinsame Stärkung von Naherholung und Tourismus sowie die Gestaltung und Erhaltung der Landschaft und Natur in der Region.
Zum damaligen Zeitpunkt – noch vor dem ersten gemeinsamen Leitbild – hatten die beteiligten Kommunen konkrete Rahmenplanungen zur Landschaftsentwicklung als zu konfliktreich für die noch junge regionale Zusammenarbeit eingeschätzt. Sie vereinbarten daher, in einem ersten Schritt ein gemeinsames Radwegenetz zur Naherholung zu schaffen. Als Grüner Ring Region Bremen wurde dieses Netz 2003 mit drei großen Ringen und Querverbindungen eröffnet. Die Wege wurden einheitlich beschildert, Informationstafeln zur Landschaft und zu Sehenswürdigkeiten in den Gemeinden und Städten aufgestellt und Begleitmaterialien gestaltet. Mit der gemeinsamen Darstellung über die zahlreichen Verwaltungsgrenzen hinweg stand der Grüne Ring auch symbolisch für die wachsende regionale Kooperation.
Strategie zur vernetzten Vermarktung
Mit dem Grünen Ring ist es seinerzeit gelungen, positive Kooperationserfahrungen und eine gute inhaltliche Grundlage für eine Vernetzung der Naherholungsangebote in der Region Bremen zu schaffen. Die Zwischenbilanz im Jahr 2014 machte jedoch auch deutlich, dass im Hinblick auf die Qualitätssicherung, den Attraktivitätsausbau sowie die Festigung der regionalen Bedeutung des Grünen Rings Handlungsbedarf besteht. Als Antwort darauf entwickelte der Kommunalverbund 2017 die Landschafts- und Naherholungsstrategie, welche die Mitgliedskommunen anschließend mit großer Zustimmung beschlossen. Die Entwicklungsziele und Handlungsfelder der Strategie bieten nun langfristig die Möglichkeit, bestehende und neue Angebote rund um die Themen Freiraum und Naherholung miteinander vernetzt und aufgewertet unter dem regionalen Dach des Grünen Rings zu vermarkten. In der Praxis wird das Tempo in der Ausweitung des Grünen Rings indes durch ein variierendes Ausmaß an personellen und finanziellen Ressourcen bestimmt. Hier zeigte sich die einstweilige Konzentration auf die Kernkompetenz des Grünen Rings „Naherholung mit dem Rad“ als bewährter Weg der regionalen Zusammenarbeit.
Mehr Nutzerfreundlichkeit durch kürzere Touren
So wurde 2018 mit den beteiligten Kommunen und den planungstragenden Landkreisen ein umfassender Prozess zur Bestandsbewertung und Neukonzipierung des Radwegenetzes des Grünen Rings angestoßen. Das zentrale Ergebnis der fachlichen Beratungen war die Empfehlung zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit durch kürzere Touren mit einem differenzierteren Angebot für verschiedene Nutzergruppen. Statt mit den bisherigen drei großen Ringwegen um Bremen herum präsentiert sich der neu konzipierte Grüne Ring Region Bremen seit 2021 als Auswahl besonders schöner Tages- und Halbtagestouren, ergänzt durch eine Empfehlung attraktiver Besichtigungsziele in der Region.
Die Highlight-Routen führen als Rundrouten durch die Landkreise der Region und machen Marsch und Geest, Wald und Wiesen, Heide und Moor für Naherholungssuchende mit dem Rad „erfahrbar“. Die Namen der Highlight-Routen vermitteln den Nutzenden bereits einen Eindruck, welche besonderen naturräumlichen oder kulturhistorischen Charakteristika sie im jeweiligen Teilraum erkunden können (siehe Übersichtskarte). Auch bei den Stadt-Land-Fluss-Wegen ist der Name Programm: Diese Routen führen speichenförmig vom Bremer Marktplatz – größtenteils entlang von Flüssen – in die Region zu den Highlight-Routen hinaus. Sie zeichnen sich durch den Wechsel von städtisch und dörflich geprägten Siedlungsräumen hin zu vielfältigen Natur- und Kulturlandschaften aus. Der große Ringweg verbindet sowohl symbolisch die Region als auch praktisch die Highlight-Routen mit den Stadt-Land-Fluss-Wegen. So entstehen zahllose Möglichkeiten, Touren auf dem Grünen Ring individuell zu kombinieren.
Natur, Kultur und Geschichte gezielt ansteuern
Neben der Attraktivität der Routen aus der Naherholungsperspektive wurde bei der Auswahl und Entwicklung besonders auf eine gute SPNV-Anbindung, eine hohe Wegequalität sowie die Ansprache möglichst vieler Zielgruppen geachtet. Fahrradtyp und Fahrstil (Rennradnutzende, eher langsame „Genussradelnde“, Familien mit Kindern etc.) fanden dabei ebenso Berücksichtigung wie die prägenden Gegebenheiten vor Ort. So eignen sich einige Routen beispielsweise besonders für Naturinteressierte, während andere an zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten und geschichtsträchtigen Orten vorbeiführen.
Ein leichtes Navigieren ermöglichen modern gestaltete Einschubschilder an Pfeilwegweisern. Zusätzlich stehen digitale Navigationsdateien auf der Webseite des Grünen Rings und auf einer Outdoor-Plattform zum Download bereit. Neben der Internetseite wird der Grüne Ring auch in einer gedruckten Faltkarte als Informations- und Vermarktungsmaterial dargestellt. Ergänzend zu den Kurzbeschreibungen der Routen findet sich dort auch eine Liste ausgewählter „Points of Interest“. Angesichts des sehr begehrten, aber begrenzten Platzes auf der Faltkarte und der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten wurde mit den Beteiligten ein sorgfältiger Auswahlprozess vereinbart.
Kooperationen ausbauen, den Grünen Ring weiter stärken
Der Kommunalverbund zeichnet sich durch eine zielgerichtete, gut funktionierende, freiwillige Zusammenarbeit aus: Regionale Themen werden gemeinsam auf Augenhöhe vorangetrieben, ohne dabei kommunale Belange zu beeinträchtigen. Ähnliches gilt für den Grünen Ring Region Bremen und das Thema Freiraumentwicklung. Die Vielzahl der beteiligten Akteure mit zum Teil unklaren Zuständigkeiten und die Berücksichtigung der spezifischen lokalen Interessen erfordern eine umfangreiche Koordination.
Für eine Stärkung des neu konzipierten Grünen Rings erfolgt daher zunächst ein Rückgriff auf vorhandene Strukturen und bestehende Projekte des Kommunalverbunds. Zum Beispiel werden in Kooperation mit ehrenamtlichen Tourenleitenden Radtouren auf dem Grünen Ring zu Konzerten des GartenKultur-Musikfestivals angeboten. In Kombination mit dem regionalen Alltagsradverkehrsnetz der Radregion Bremen eignen sich die Routen des Grünen Rings neben der Naherholung auch für Pendelfahrten im niedersächsisch-bremischen Verflechtungsraum. Zudem wird an bestehende Formate in den Mitgliedskommunen angeknüpft.
Ziel ist es, über die schrittweise Zusammenarbeit mit den zuständigen Planungsträgern und anderen interessierten Akteuren im Rahmen weiterer konkreter Projekte langfristig auf den Ausbau des Grünen Rings als Dachmarke hinzuwirken. Hier kann der Kontakt zu anderen Regionen und Netzwerken wie dem KORG-Netzwerk hilfreich sein, um von deren Erfahrungen zu profitieren. In diesem Sinne blicken der Kommunalverbund und die beteiligten Kommunen einer weiteren Konsolidierung des neu konzipierten Grünen Rings und dem Ausbau des (über-)regionalen Netzwerks positiv entgegen.
Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen e.V.
Geschäftsstelle / Alice Blanksma
Delmegarten 9 / 27749 Delmenhorst
Telefon: 04221 981 24 21
E-Mail: blanksma@kommunalverbund.de
www.gruener-ring-region-bremen.de
Grüner Ring Region Bremen
- Länge 670 km
- • Städte und (Samt-)Gemeinden: Achim, Bassum, Berne, Bremen, Bruchhausen-Vilsen, Delmenhorst, Dötlingen, Ganderkesee, Grasberg, Hambergen, Harpstedt, Lemwerder, Lilienthal, Osterholz-Scharmbeck, Ottersberg, Oyten, Ritterhude, Schwanewede, Stuhr, Syke, Thedinghausen, Twistringen, Verden, Wildeshausen, Weyhe, Worpswede
• Landkreise: Diepholz, Oldenburg, Osterholz, Verden, Wesermarsch - Jahr der Gründung: 2003
- Organisation: Kommunalverbund Niedersachsen / Bremen e.V.
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Zur Homepage:
https://www.gruener-ring-region-bremen.de/
Bilder und Eindrücke

Stadt-Land-Fluss-Wege: Spannende Kontraste aus blauer, grüner und urbaner Landschaft | © Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V.

Auf der Highlight-Route „Land und Liebe“ am Weserhang in Achim | © Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V.
Uebersichtskarte
